Byssus

Handschuh aus Byssusseide im Überseemuseum Bremen

Byssus, Byssos (griechisch: βύσσος) im Sinne von Muschelseide ist eine Bezeichnung für das Sekret aus den Fußdrüsen verschiedener Arten der Muscheln. Dabei bilden die einzelnen Sekrete mehrerer Drüsen im Fuß der Muscheln vor allem phenolische Proteide, die gemeinsam zu Haftfäden vereinigt werden und erhärten. Während viele Muschelarten nur als Jungmuscheln Byssus produzieren, kann diese Sekretion bei anderen zeitlebens andauern. Bekannte Beispiele für Muscheln mit Byssusfäden sind die Miesmuscheln, die sich mit den Byssusfäden an Strukturen der Brandungszone festsetzen und diese bei schlechten Umweltbedingungen auch wieder lösen können, sowie die Feigenmuscheln, die ganze Netze aus Byssusfäden spinnen und damit Fremdkörper fixieren.

Weiterhin bezeichnet Byssus auch Fasern aus Seide, Baumwolle oder Flachs, aus denen feine Gewebe erzeugt wurden.[1] Byssus war früher eine nichttaxonomische Sammelbezeichnung für Moderpilze mit faserartiger Struktur, die zu den Hyphomycetes-Dematiei gezählt wurden.[2]

  1. Johann Georg Krünitz: Byssus. In: Oeconomische Encyclopädie (1773–1858), Band 7.
  2. Eugen Pierer: Pierer's Universal-Lexikon 4. Auflage (1857–1865).

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